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Beziehungen & Netzwerk, Life Balance

Was wäre, wenn dein persönliches Visionboard Teil deines Mitarbeitsgespräches wäre?

26. Mai 2025 Isabella Raunigk No comments yet

Stell dir vor, es wäre völlig normal, dass du dein persönliches Visionboard – diese bunten Collagen voller Träume und Ziele, die du dir meist über die Weihnachtsfeiertage zusammenstellst – mit ins Büro bringst. Direkt zum Mitarbeitsgespräch. Und dort würdest du es neben die Unternehmensziele legen und schauen: Wo können wir Brücken bauen?

Wenn Träume auf Arbeitsalltag treffen

Vielleicht steht auf deinem Board: “Mehr Zeit mit meinem Enkelkind verbringen.” Die Lösung? Mehr Homeoffice-Tage, weniger Pendelzeit, mehr Enkel-Momente. Oder dein Ziel ist es, endlich Italienisch zu lernen – statt einer Geldprämie bekommst du einen Sprachkurs, integriert in deine Arbeitswoche.

Eine Kollegin möchte selbstbewusster und sichtbarer werden? Perfekt – sie wird zur Speakerin beim nächsten Firmenevent oder darf sogar ihre Stand-up-Comedy-Leidenschaft bei der Weihnachtsfeier ausleben. Jemand träumt davon, ein Buch zu schreiben? Wie wäre es mit einem Sabbatical-Programm oder flexiblen Schreibzeiten?

Die Beispiele sind endlos: Der Kollege, der gerne kocht, übernimmt die Organisation der Team-Lunches. Der Mitarbeiter mit dem grünen Daumen verwandelt das Büro in eine Wohlfühloase. Die technikbegeisterte Praktikantin wird zur internen IT-Mentorin.

Die Revolution der inneren Motivation

Was würde passieren? Du würdest Bedeutung und Verbindung schaffen, die eine innere Motivation anspricht, die allein durch Unternehmenswerte niemals zu erreichen wäre. Du gewinnst Loyalität durch das einfache “ganzheitliche Sehen” der Person.

Denn mal ehrlich: Nicht für jede:n sind die allgemeinen Unternehmensbenefits ausreichend. Und es wird langsam ersichtlich, dass Menschen zum “Hustlen” zu bringen, indem sie für sich eigentlich fiktive Zahlen erreichen sollen, nicht nachhaltig ist und direkt in den Burnout führen kann.

Das “Workaholic-Chic” der Business-Welt

Was das “Heroin-Chic” der Beauty-Industrie war, ist das glorifizierte Workaholic-Sein der Business-Welt geworden. “Was, du arbeitest keine 60 Stunden pro Woche? Du wirst keine Führungskraft.” “Du hast noch andere Interessen außerhalb deines Jobs? Du wirst es zu nichts bringen.”

Genau das ist der Highway zu Burnout und Erschöpfungsdepression. Wir docken an die Bestätigung von außen an und an den mangelnden Selbstwert, den viele Menschen haben – dass sie nur dann vollwertige Menschen sind, wenn sie ausbrennen.

Wenn Purpose nicht passt

Unternehmen versuchen sich tieferen Sinn an ihre Masten zu kleben, um Menschen das Gefühl zu geben, dass ihre Arbeit eine tiefe Bedeutung hat. Aber ganz ehrlich: In wie vielen Unternehmen ist das wirklich so? Und wie oft stimmt das mit den inneren Werten der Person überein?

Was ist, wenn sich das Unternehmen zb für Barrierefreiheit einsetzt, aber das innere Ziel einer Person Tierwohl ist? Wenn das nicht zusammenpasst, wird die Arbeitsbeziehung langfristig nicht erfüllend sein. Schaffe ich aber eine Verbindung, damit die Person sich um ihre Ziele kümmern kann – profitieren am Ende beide davon.

Die Teilzeit-Mom-Realität

Ich habe mittlerweile so oft erlebt, wie motivierte Menschen in wenigen Stunden mehr schaffen als demotivierte in der dreifachen Zeit. Es kostet Unternehmen viel mehr, Menschen zu bezahlen, die jede Minute anödet, aber immer beschäftigt wirken.

Die unterschätzten Teilzeit-Moms haben oft den inneren Anspruch, die gleiche Leistung wie vor der Mutterschaft zu erbringen – nur in einem Bruchteil der Zeit. Das ist natürlich nicht gesund und sollte nicht das Ziel sein – aber es zeigt, welchen enormen Unterschied die Art der Motivation bei der Arbeitsleistung macht.

Vom Druck zur Superpower

Immer wieder sehe ich, wie versucht wird, Menschen mit Druck, Angst oder ungesundem Wettbewerb zu Höchstleistungen zu zwingen. Dabei gibt eine Person ganz von allein Gas, wenn sie gehört und gesehen wird, wenn sie sich nicht verstellen muss und ihre persönliche Superpower zum Einsatz kommt.

Mitarbeitsziele sollen anspornen, lösen aber bei den meisten Menschen einfach nur Stress aus. In einer Gesellschaft, in der wir alle nur noch gestresst sind? Ziele sind wichtig, eine Ausrichtung ist wichtig – aber die Wahl der Ziele und das Warum ist wichtiger. Ohne das sind Ziele abstrakte Stressoren.

Der Next Level von HR

Ich glaube, der Next Level von HR, Teamführung und Recruiting ist es, Menschen als Ganzes zu sehen. Außerhalb der LinkedIn-Business-Blazer-Bubble. Nämlich in der Latzhose im Gemüsebeet oder beim Mandala-Malen.

Die Fähigkeiten und Persönlichkeit sind nämlich immer in beiden Welten vorhanden. Wenn du Menschen aber nur als Ausschnitt betrachtest, hast du auch keinen Zugriff auf ihr ganzes Potential.

Warum wird das nicht schon so gemacht?

Du fragst dich jetzt wahrscheinlich: Wenn das alles so logisch ist, warum machen das nicht längst alle Unternehmen? Die Antwort liegt in tief verwurzelten Ängsten und Illusionen.

Viele Arbeitgeber:innen haben Angst vor dem Kontrollverlust. “Was, wenn die Mitarbeitenden dann weniger arbeiten?” “Was, wenn sie ihre persönlichen Ziele über die Unternehmensziele stellen?” “Was, wenn das zu viel kostet?”

Diese Ängste basieren auf der Illusion, dass Menschen nur durch äußeren Druck und Kontrolle zu Leistung motiviert werden können. Dabei zeigt jede Studie zur intrinsischen Motivation das Gegenteil: Menschen, die ihre persönlichen Ziele mit ihrer Arbeit verbinden können, sind nicht nur produktiver, sondern auch loyaler, kreativer und gesünder.

Die Angst vor individuellen Lösungen ist oft größer als der Mut zur Innovation. Dabei ist es meist kostengünstiger, einer Person einen Sprachkurs zu finanzieren, als monatelang nach Ersatz zu suchen, weil sie innerlich bereits gekündigt hat.

Natürlich braucht es eine gute Basis zwischen Dienstgebenden und Dienstnehmenden – wie alles im Leben basiert auch das auf guter Kommunikation, Transparenz und Vertrauen. Aber wenn man das in diesem Bereich nicht hinbekommt, wieso sollte es dann bei der generellen Arbeit anders sein? Die Herausforderungen sind die gleichen, nur die Belohnung für alle Beteiligten ist größer.

Die ultimative Frage

Wenn du eine:n Mitarbeiter:in fragst, ob sie lieber eine fette Weihnachtsfeier haben will oder mehr 1:1-Mentorings und maßgeschneiderte Benefits – was wird die Person wählen?

Die Antwort kennst du bereits. Die Frage ist nur: Bist du bereit für diese Art der Führung? Bist du bereit, Menschen als Menschen zu sehen – mit all ihren Träumen, Zielen und bunten Visionboards?

Die Zukunft der Arbeit ist menschlich. Die Frage ist nicht, ob sie kommt. Die Frage ist, wer bereit ist, sie zu gestalten.


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© Foto: Midjourney, Privat

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Isabella Raunigk

Isabella ist diplomierte psychologische Beraterin, Business Coach, Trainerin für Erwachsenenbildung und zertifiziert für systemische Aufstellungsarbeit. Mit 13+ Jahren Erfahrung als selbstständige Senior UX-Designerin und der Zusammenarbeit mit Kund:innen in ganz Europa bringt Isabella eine einzigartige, interdisziplinäre Perspektive in ihre Arbeit als Coach und Mentorin ein.

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